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Fundstück: Eine Frauenzeller Handschrift von 1796 im Pfarrarchiv Münchenreuth

Als Sammelstellen für Streugut der Säkularisation von 1803 sind Pfarrhöfe von nicht unerheblicher Bedeutung. Immer wieder wurden dort Bücher und andere religiöse Objekte klösterlicher Herkunft abgegeben, mit denen ihre Besitzer nichts mehr anzufangen wussten, die ihnen aber auch zu schade zum Wegwerfen waren.

Ein solcher Gegenstand fand sich nun im Archiv der Pfarrei Münchenreuth bei Waldsassen. Dort gibt es eine Handschrift mit dem Titel „Preces Consuetæ | Cum | aliis Devotionibus in Monasterio | Frauenzellensi  ... | Exercitiis præmittendæ...“, also etwa: „Gewöhnliche Bittgebete mit anderen Aufopferungen, die im Frauenzeller Kloster ... den Exerzitien vorauszuschicken sind“.

Der Schreiber, Michael Bangerl bzw. Pangerl, wurde 1774 in Arrach im Lamer Winkel geboren, legte 1797 in Frauenzell die Profess ab und erhielt den Ordensnamen Bernhard. 1798 empfing er die Priesterweihe. Nach der Säkularisation wirkte er als Seelsorger. 1818 übernahm er die Pfarrei Ering am Inn und verblieb dort bis zu seinem Tod im Jahr 1863.

Die Handschrift ist auf 1796 datiert, er fertigte sie also während seines Noviziats an, vermutlich auch als religiöse Übung und als Vorbereitung auf sein geistliches Leben.

 

Biogramm von P. Bernhard Bangerl:

Scheglmann, Alfons Maria: Geschichte der Säkularisation im rechtsrheinischen Bayern. 3. Bd. Die Säkularisation in den 1803 definitiv bayerisch gewesenen oder gewordenen Gebieten. 1. Teil. Die Säkularisation der Fürstbistümer und Benediktinerabteien, Regensburg 1906, 417.

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