Ignaz Viktor Raab wurde 1715 im ostböhmischen Nechanice (Neuchanitz) geboren. Als Heranwachsender ging er in Jičín bei dem Maler Johann Georg Major (1691–1744) in die Lehre. 1744 trat er in das jesuitische Noviziat in Brünn ein. Bald erhielt er eine Reihe von Aufträgen in verschiedenen mährischen und böhmischen Kollegien, vor allem in Prag. Die Zeit nach der Ordensaufhebung 1773 verbrachte er überwiegend in Velehrad (Welehrad). Dort starb er 1787. Eine Bestandsaufnahme von Raabs...
Ein neuer Beiband der „Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg“ hat das „Prädikaturland Oberpfalz“ zum Thema. Er gibt die Referate des Symposiums „Pfarrprädikaturen in der Oberpfalz“ wieder, das am 18. Oktober 2019 im Amberger Kongregationssaal gehalten wurde, ergänzt um weitere nachträgliche Untersuchungen. Auch wenn es überwiegend um Pfarrseelsorge geht, hat der Sammelband doch auch ordensgeschichtliche Relevanz. Susanne Wanninger gibt einen Überblick über die...
Ein Reiseeindruck aus Waldsassen Johann Michael Füssel (1753–1824), ein protestantischer Hofmeister aus Franken, berichtete über seine Besichtigung des Stifts Waldsassen im Jahr 1784 u. a.: „Zum Beweiß, wie sehr die Klöster die Kraftsuppen lieben, führe ich an, daß man hier einen ziemlich großen Schneckenberg angelegt hat. Man leitete Wasser herum, um die Mäuse davon abzuhalten; sie drangen aber doch durch, und rotteten die Schnecken gänzlich aus.“ Füssel dokumentierte damit...
Seit 1949 strahlt der Bayerische Rundfunk allsonntäglich am Mittag das „Zwölfuhrläuten“ aus. Die jüngeren Sendungen sind als Podcasts im Netz abrufbar. So stehen auch Soundfiles der Geläute mehrerer Oberpfälzer Klosterkirchen zur Verfügung, nämlich aus Ensdorf, Kastl, Amberg, Mariahilfberg, Neukirchen beim Heiligen Blut, Regensburg-Prüfening, Reichenbach und Seligenporten. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Gedanke des Kunsthistorikers Ulrich Fürst: Wegen der...
Eine neue architekturgeschichtliche Monographie von Bernhard Schütz befasst sich mit kurvierter Barockarchitektur – überwiegend im Kirchenbau und fokussiert auf Böhmen, Franken und Schlesien. „‚Kurviert‘ bedeutet mehr als ‚gekurvt‘.“ (S. 14) Denn „[a]uch bei gekurvten Bauten ist die Architektur in Bewegung gebracht, aber die Kurve erfasst nur die Wandform mit ihren Details, nicht aber auch wie bei kurvierten Bauten die Raumform.“ (S. 15) Schwerpunkt solcher...
In zweijährigem Turnus werden die „Fachtage Klosterkultur“ veranstaltet. 2019 fanden sie in Sankt Gallen statt (zum Thema „Klosterbibliotheken – Herausforderungen und Lösungsansätze im Umgang mit schriftlichem Kulturerbe“), 2021 im westfälischen Dalheim („Erlebnis Kloster – Klosterkultur und Museum“). Als diesjähriger Tagungsort wurde das Stift Melk ausgewählt. Das Thema der Veranstaltung, die vom 13.–16. September stattfindet, lautet „Klostergärten – Nahrung für...
Seit knapp drei Wochen ist in der Reihe „BR radioWissen“ ein Podcast mit dem Titel „Kloster Waldsassen – Die barocke Attraktion im Stiftland“ abrufbar. Die Sendung referiert die Geschichte der Abtei von der Gründung bis zur Gegenwart und porträtiert, wie in Waldsassen-Reportagen üblich, die kulturelle Trias von Basilika, Bibliotheksaal und Kappl, aber beispielsweise auch die Tuchmachersiedlung aus der calvinistischen Zeit des Ortes. Aufnahmeteams des Bayerischen Rundfunks begeben...
Am 28. und 29. Juli fand in der Provinzialbibliothek Amberg das 5. Oberpfälzer Klostersymposion statt. Das Thema lautete diesmal: „ARTES. Kunst und Künste in Oberpfälzer Klöstern“. Im barocken Bibliotheksaal des ehemaligen Jesuitenkollegs kamen acht Referate zum Vortrag. Die Einführung hielt Dr. Georg Schrott (Sprockhövel), auch im Namen seiner gesundheitsbedingt ausgefallenen Co-Moderatoren Manfred Knedlik (Augsburg) und Christian Malzer (Würzburg). Zunächst wies Schrott auf den...
Während man sich im Kooperationsprojekt „Cisterscapes“ und in dessen lokalen Untergremien um die Erlangung des „Kulturerbe-Siegel Zisterziensische Klosterlandschaften“ bemüht, „fremdelt“ die Bevölkerung des Waldsassener Stiftlandes offenkundig mit dieser Zielsetzung. Die Regionalzeitung „Der neue Tag“ berichtete kürzlich, der Zuspruch zu der Initiative vor Ort sei nur gering. Die Projektmanagerin bei der „Ikom Stiftland“, Martina Zanner, habe mehrere Ursachen benannt:...
In einer Online-Auktion wurde die hier abgebildete, relativ stark oxidierte Metall-Platte angeboten. Sie trägt den Werbe-Schriftzug der Klosterbrauerei Waldsassen. Deren Betrieb wurde 1967 eingestellt, was auf das Mindestalter des Objekts schließen lässt. Um 180° gedreht ist auf derselben Fläche „Brauerei Neuhof Neuburg a. D.“ zu lesen (diese wurde der wikiwand-Liste ehemaliger Brauereien zufolge 2001 geschlossen). Das Metallstück misst etwa 15 cm x 10 cm. Der Waldsassener Schriftzug...