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Digitalisate aller Ensdorfer Klosterurkunden online

1   Ansicht des Klosters Ensdorf aus: Denkwürdigkeiten aus der Oberpfalz, 1843.
1 Ansicht des Klosters Ensdorf aus: Denkwürdigkeiten aus der Oberpfalz, 1843.

Ein Gastbeitrag von Christian Malzer

Am 29.03.2022 veröffentlichte die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns die Mitteilung, dass in den letzten Monaten 1000 neue Online-Findmittel zur Recherche in der Datenbank der Staatlichen Archive Bayerns bereitgestellt wurden. 238 der 1000 neuen oder aktualisierten Online-Bestände beziehen sich auf die Bestände des Staatsarchivs Amberg. Von besonderer Relevanz für die ordens- und regionalgeschichtliche Forschung dürfte hierbei der 769 Digitalisate umfassende Bestand der Ensdorfer Klosterurkunden sein.

Nachdem diese Urkunden 1995 im Zuge der gesamtbayerischen Beständebereinigung aus dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv München an das Staatsarchiv Amberg zurückgegeben und im Jahr 2001 von Dr. Karl-Otto Ambronn neu bearbeitet und regestiert worden waren, konnte man die Urkundenregesten bereits seit einiger Zeit über das virtuelle Urkundenarchiv Monasterium recherchieren.

Im Zuge des Ende März 2022 erfolgten Updates sind nun endlich auch die Digitalisate aller Ensdorfer Urkunden online zugänglich. Die Ergänzung der modernen Regestierung durch die virtuelle Zugänglichmachung stellt für die Erforschung der Ensdorfer Klostergeschichte sicherlich die wichtigste Quellenveröffentlichung seit dem 1821 vorgelegten Erstdruck ausgewählter Urkunden in Band 24 der Monumenta Boica und dem 1829 publizierten Ensdorfer Traditionscodex dar. Erstmals wird damit nun eine ortsunabhängige und über das Mittelalter hinausreichende Auswertung dieses Urkundenbestandes möglich.

2   Kaiser Heinrich V. bestätigt im April 1124 dem Ensdorfer Konvent u.a. das von den Gründern des Klosters gewährte Recht zur freien Abtwahl.
2 Kaiser Heinrich V. bestätigt im April 1124 dem Ensdorfer Konvent u.a. das von den Gründern des Klosters gewährte Recht zur freien Abtwahl.

Die Onlinestellung ist umso erfreulicher, da der bis zum Jahr 1115 zurückreichende Ensdorfer Urkundenbestand nach dem 1607 Urkunden umfassenden Bestand der Zisterzienserabtei Waldsassen, dem 825 Objekte umfassenden Urkundenbestand der Speinsharter Prämonstratenser und den 820 Urkunden der Benediktinerabtei Kastl der viertgrößte Urkundenbestand aus einem Oberpfälzer Kloster ist.

 

Lit.:

Monasterium Ensdorf, in: Monumenta Boica Bd. 24, München 1821, 1–304.

Moritz, Joseph: Codex Traditionum Monasterii Ensdorf, in: Freyberg, Max Frhr. von: Sammlung historischer Schriften und Urkunden Bd.2, Stuttgart 1829, 180–352.

Stoiber, Erwin: Die Überlieferungssituation der Klöster der Oberen Pfalz im Staatsarchiv Amberg, in: Appl, Tobias/Knedlik, Manfred (Hgg.): Oberpfälzer Klosterlandschaft. Die Klöster, Stifte und Kollegien der Oberen Pfalz (Beiträge zur Geschichte und Kultur der Oberpfalz 2), Regensburg 2016, 16–25.

 

Abb.:

Abb. 01: Bayerische Staatsbibliothek - Signatur: Bavar. 640 d / S. 13.

Abb. 02: Staatsarchiv Amberg, Fürstentum Obere Pfalz, Kloster Ensdorf Urkunden 2.

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