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Die Frauenzeller Inkunabeln – Bestandsaufnahme zu ihrem Verbleib

Erste Seite von Antoninus Florentinus‘ „Confessionale“ (Memmingen 1483); oben der Frauenzeller Besitzvermerk.
Erste Seite von Antoninus Florentinus‘ „Confessionale“ (Memmingen 1483); oben der Frauenzeller Besitzvermerk.

Johann Christoph von Aretin (1772–1824) berichtete über seinen Besuch Anfang Juli 1803 in der aufgehobenen Abtei Frauenzell: „Für die neuere Literatur fanden wir hier gar nichts. Einige Produkte der ältern, die wir mitnahmen, macht Ihnen der Anhang bemerklich.“ Diesem Anhang ist zu entnehmen, dass der Hofbibliothekar neben zwei Handschriften (einer „Ars amatoria“ des Ovid in Folio und einer „Erklärung der 12 Himmelszeichen“ in Oktav) fünf gedruckte Bücher für die die kurfürstliche Bibliothek auswählte, darunter das auf Pergament gedruckte Psalterium eines Bruno. Hierbei handelt es sich um eine der Inkunabeln aus dem Frauenzeller Bestand: einen Würzburger Druck vor 1490, verfasst von Bruno von Kärnten, der von 1034–45 als Bischof am Main wirkte.

Aretin muss aus Frauenzell aber weitaus mehr Wiegendrucke mitgenommen haben. Nach der Zusammenstellung von Hans Rudolph (Frauenzell) sind 42 von ihnen erhalten, die meisten ebenfalls in der vormaligen Hof- und jetzigen Staatsbibliothek in München. Darüber hinaus existiert noch je ein Exemplar in der Klosterbibliothek Metten, in der Bibliothek des Erzbistums München-Freising, im Deutschen Buch- und Schriftmuseum Leipzig und in der Universitätsbibliothek Heidelberg.

Die Bestandsaufnahme von Hans Rudolph ist hier zu finden:

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Hans Rudolph danke ich herzlich für die Überlassung seiner Zusammenstellung der Frauenzeller Inkunabeln!!!

 

Lit.:

Aretin, Johann Christoph von: Briefe über meine literarische Geschäftsreihe in die baierischen Abteyen (Hg. Wolf Bachmann) München – Wien 1971, 114 u. 207.

 

Abb.:

BSB München, 4 Inc.c.a. 277, fol. 3r

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