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Weitere Waldsassener Bibliotheksfotos im Nachlass von Hildegard Zenker?

Vor einiger Zeit wurde hier eine Aufnahme des Bibliotheksaals in Waldsassen vorgestellt, die von der renommierten Berliner Fotografin Hildegard Zenker (1909–99) stammt und mindestens 80 Jahre alt ist. Mittlerweile konnte noch ein zweites Bild aus derselben Serie ausfindig gemacht werden.

Harry Croner: Hilde Zenker 1950
Harry Croner: Hilde Zenker 1950

Zenker wird in Waldsassen kaum nur diese beiden Fotos gemacht haben. Dagegen sprechen die interessanten Motive wie die Arbeitsökonomie. Die beiden hier gezeigten Bilder, ab 1940 im Besitz der Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr (RDV), tragen rückseitig die Archivnummern 8584 und 8589. Auch dies deutet auf die Existenz von wenigstens vier weiteren Fotografien hin, die dazwischen eingereiht waren. Die RDV war eine Art Werbeagentur für Bahntourismus und benötigte Illustrationen für ihre Veröffentlichungen und Werbematerialien. Womöglich handelte es sich bei den Fotos um Auftragsarbeiten. An entspanntes Reisen war 1940 freilich kaum noch zu denken. Eher wurde wohl eine Verwendung nach dem „Endsieg“ ins Auge gefasst.

Hilde Zenkers umfangreicher Nachlass befindet sich in der Berlinischen Galerie. Wie ein freundlicher Mitarbeiter mitteilte, handelt es sich um eine größere Zahl von Abzügen, von denen einige in einer Online-Sammlung aufgerufen werden können, und um einen Bestand von 7000 Negativen, der noch nicht erschlossen ist und aus Kapazitätsgründen wohl auch nicht so bald bearbeitet wird.

Ob sich dort weitere Waldsassener Motive befinden, ist unbekannt. Jedenfalls lässt sich hoffen, dass eines Tages auch der Rest der Serie auftauchen wird.

 

Ein Biogramm von Hildegard Zenker gibt es hier. Das Porträt ihres Kollegen Harry Croner (19031992) zeigt die Fotografin im Jahr 1950 bei der Arbeit. 

 

Abbildungsnachweise:

Abb. 1 u. 2: Georg Schott.

Abb. 3:   Harry Croner: Die Fotografin Hilde Zenker, Berlin 1950 (Originalabzug des Fotografen auf Papier, 24,00 cm x 18,00 cm), Inv.-Nr.: SM 2013-0400, © Stiftung Stadtmuseum Berlin.

Herzlichen Dank an das Stadtmuseum Berlin für die Überlassung der Bildrechte! 

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