Heutzutage fungiert der Waldsassener Bibliotheksaal fast ausschließlich als Bibliotheksmuseum und als Bücherspeicher für den Altbestand der Zisterzienerinnenabtei. Das war nicht immer so. Nachdem er im Zuge der Säkularisation ausgeräumt worden war, ging er in den Besitz des Kattunfabrikanten Rother über, der gern die Schnitzwerke losgeworden wäre, um den Saal besser in seinen Betrieb integrieren zu können. Zum Glück wurde er daran durch wiederholte behördliche Restriktionen gehindert....
Was wäre die Oberpfalz ohne die zahllosen Kunstwerke, die von den Klöstern in Auftrag gegeben wurden? Spitzenwerke wie die Asam-Fresken in der Ensdorfer Stiftskirche oder Stilps Atlanten im Waldsassener Bibliotheksaal, der Chor und das Erminold-Grab in Prüfening oder die Asamsche Umgestaltung der Kirche von St. Emmeram sind weithin bekannt. Es ist aber auch an die meist gediegene künstlerische Ausstattung der Kirchen in den Klosterpfarreien und -wallfahrten zu denken. Keine museale Kunst...
20. August – Fest des hl. Bernhard von Clairvaux. Eine in Waldsassen gehaltene Predigt aus dem Jahr 1728 vermittelt Eindrücke, wie der Heilige in der Barockzeit gesehen wurde.
Zu den Ensdorfer Religiosen, die Druckwerke hinterließen, gehört Abt Anselm Meiller mit seiner Monographie über Bischof Otto von Bamberg und die Geschichte Ensdorfs.
Zum Fest des hl. Norbert hielt im Jahr 1742 der Pfarrer von Wiesau eine Predigt, die anschließend gedruckt wurde. Es ist das einzige Beispiel dieser Art aus Speinshart.
Zur Festkultur und zum Literaturbetrieb der Klöster gehörte im 18. Jahrhundert das "Gastpredigerwesen", das u. a. in gedruckten Predigtbroschüren fassbar wird, auch in der Benediktinerabtei Ensdorf.