· 

„Auf alten Wegen durch die Oberpfalz“

Seit 2016 gibt die Kultur- und Heimatpflege des Bezirks Oberpfalz die „Beiträge zur Geschichte und Kultur der Oberpfalz“ heraus. Nach einem Band über die Tracht und einem weiteren über die Oberpfälzer Klosterlandschaft ist nun Band 3 erschienen: „Auf alten Wegen durch die Oberpfalz. Zur Geschichte der Mobilität und Kommunikation in der Mitte Europas“.

Es versteht sich, dass darin auch die Klöster eine Rolle spielen. Im Register sind fast alle Abteien auf dem Nordgau und in der Oberen Pfalz zu finden. An verschiedenen Beispielen wird deutlich, welche Rolle für sie die Verkehrsnetze und Kommunikationswege spielten. Beispielsweise gibt es Hinweise auf die Lage von Ensdorf und Kastl am Oberpfälzer Jakobsweg (S. 10) oder auf die Flößerei des Stiftes Waldsassen (S. 122). Ein eigener kleiner Abschnitt ist dem „Reis-Büchlein“ des Ensdorfer Benediktiners Odilo Schreger gewidmet (S. 175f.).

Natürlich gibt es auch einen Beitrag über das Oberpfälzer Eisenbahnnetz (Alfred Wolfsteiner: Jetzt hamma d' Bahn, S. 230–250). Die klostergeschichtliche Bedeutung dieses Verkehrsmittels ist bisher wohl noch nicht wahrgenommen worden. So ist der frühe Waldsassen-Tourismus, der überwiegend durch die klösterlichen Sehenswürdigkeiten motiviert war, kaum ohne eine eigene Bahnstation am Ort denkbar. Eine Auswertung von Reiseführern aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert dürfte das bestätigen. Die älteste kunstgeschichtliche Würdigung Waldsassens in Cornelius Gurlitts „Geschichte des Barockstiles“ (S. 199ff.), erschienen 1889, wäre ebenfalls nicht ohne Bahnreise zustande gekommen – zur damaligen Zeit war noch keine Fachliteratur verfügbar, auf die sich der Autor hätte stützen können.

 

Lit.:

Appl, Tobias/Wolfsteiner, Alfred (Hgg.): Auf alten Wegen durch die Oberpfalz. Zur Geschichte der Mobilität und Kommunikation in der Mitte Europas (Beiträge zur Geschichte und Kultur der Oberpfalz) Regensburg 2022.

Kontakt:

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.